Die Verarbeitung


Qualität beginnt an der Teepflanze


Betreten wir indischen Boden fühlen wir uns sofort in einer anderen Welt. Während es schwül-heiß ist, werden die Sinne von unzähligen Farben, Geräuschen und Düften überwältigt. Doch biegen wir am Ziel unserer Reise im nordindischen Assam in den Teegarten ein, wird es plötzlich ruhig. Die Vögel zwitschern und das Grün der Teebüsche ziert den Horizont.

Mit viel Feingefühl und Sorgfalt werden die Teepflanzen im Garten aufgezogen und unter der Führung des Garten-Managers gepflegt. Er weiß genau, wie er das höchste Potential aus seiner Teepflanze herausholen kann, damit sie sich später als hochwertiges Teeblatt in ihrer sinnlichen Schönheit voll und ganz entfalten kann. So beginnt Qualität bereits an der Pflanze und deren sorgsamer Pflege.

Erntekörbe voller Fingerspitzengefühl

Für unseren echten Ostfriesentee benötigen wir hochwertigen "second flush" Tee, der nur in der kurzen Ernte zwischen Mitte Mai und Ende Juni genügend Stärke und Charakter für unsere kraftvollen Teekompositionen bietet.

Täglich und bei jedem Wetter wird in allen unseren Partner-Teegärten das edelste Grün der Pflanze gepflückt. Mit viel Fingerspitzengefühl werden dabei „two leaves and a bud“, die beiden feinsten Blätter mit Blattknospe von den Kronen der Büsche gepflückt. Umso jünger und zarter die geernteten Blätter sind, desto mehr werden sie als späterer Tee die Sinne der Genießer erfreuen.

Vom frischen Blatt zur Kür auf Probe

Nach dem behutsamen Pflücken werden die Teeblätter durch Welken zart und weich. Das anschließende Rollen bricht die Blattzellen auf und eine natürliche Oxidation (Fermentation) beginnt. Sie bewirkt das unverwechselbare Aroma des schwarzen Tees und stellt ein wesentliches Qualitätselement dar. Diesen Prozess zu erleben ist ein besonderer Moment. Es verbreitet sich ein betörender Duft von frischen Teeblättern, der bereits wunderbar sinnlich riecht.

Die Fermentation wird durch Trocknung der Teeblätter in speziellen Heißlufttrocknern gestoppt. Abschließend findet eine Sortierung durch Rüttelsiebe nach Blattgraden statt: Grob für Blatt-Tee, mittel für Broken-Tee und feiner Fannings für Teebeutel. Ist in den einzelnen Sortierungen am Ende aller Schritte eine Vielzahl an „tips“, den goldenen Blattspitzen im Tee-Schatz zu finden, werden diese mit exzellenter Qualität bei der Verkostung bewertet.

Nun ist es soweit, von allen Teegärten unserer Produzenten machen sich täglich hunderte kleiner Tee-Muster auf die Reise zu uns nach Emden, um sich in unserem Verkostungsraum zu einem Auftritt zur Probe vorzustellen.

 

Handverlesener Tee